Im Kirchenvorstand wurde vorgeschlagen, einen Bibelkreis einzurichten. Ich kannte das nicht, war neugierig, meldete mein Interesse an. Ich kannte Lesekreise. Da las man ein Buch gemeinsam, einer las vor. Ab und zu wurde über eine Stelle diskutiert, ein Wort erklärt.

Pfarrer Christian Albers gab uns ein Buch zur Vorbereitung. Beim ersten Abend war ich krank. Den zweiten Abend sollte ich vorbereiten. Da ich das noch nie gemacht hatte, bot Dagmar Rößler mir an, das gemeinsam zu tun. Als ich das Vorbereitungsbuch zur Hand nahm, bekam ich einen Schreck - wie sollte das gehen? Sich eineinhalb Stunden lang mit einer einzigen kleinen Bibelstelle beschäftigen? Doch je mehr ich mich darauf einließ, desto überzeugter wurde ich: das ist ein guter Weg, die Bibel zu verstehen! Wir befassten uns mit der Vorgeschichte, stellten Fragen zusammen, sahen uns die einzelnen Personen genau an, suchten die Sätze, die uns besonders ansprachen, gefielen oder auch nicht, fanden Verknüpfungen in die heutige Zeit und zu unserem eigenen Leben usw. Die Vorbereitung mit Dagmar hat so viel Spaß gemacht, dass wir beschlossen, das jedesmal gemeinsam zu tun. Sie steuerte aus ihrer Erfahrung mit Präsentationen gute Ideen zur Gestaltung bei.

Am Abend selbst waren wir nur eine kleine Gruppe. Schade, dachte ich. Aber es entwickelte sich ein so lebendiger Austausch, jeder brachte sich ein, konnte in Ruhe seine Gedanken formulieren, Fragen stellen oder beantworten, dass alle beim nächsten mal wieder dabei waren. (Trotzdem wünschen wir uns, dass der Kreis noch etwas wachsen würde!) Mir jedenfalls hat dieser Zugang zur Bibel gut gefallen, und ich freue mich auf den nächsten Abend!

Sigrid Morath