Konfirmation - Erwachsen werden im Glauben
Jedes Jahr im Mai können wir es beobachten: Eine Gruppe fein gekleideter junger Menschen im Alter von ca. 14 Jahren versammelt sich mit klopfendem Herzen vor der voll besetzten Kirche. Hier noch schnell das Kleid zurechtgezupft, dort noch mal überprüft, ob der Schlips auch richtig sitzt. Ein Gebet mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer gesprochen. Die Jugendlichen bereiten sich auf den Gottesdienst zu ihrer Konfirmation vor, dem Abschluss und Höhepunkt der ca. einjährigen Konfirmationszeit für die Konfirmanden und Konfirmandinnen aus Bleidenstadt, Seitzenhahn, Born und Watzhahn.
Was viele nicht wissen: Die Konfirmation wurde in Hessen erfunden. Der Theologe Martin Bucer erkannte 1539, dass es für die jungen Menschen wichtig ist, ihre Taufe zu bestätigen, und selbst „Ja“ zu zur Mitgliedschaft in der Kirche zu sagen. Und so kommt das Wort „Konfirmation“ auch vom lateinischen „confirmare“ (bestätigen).
Konfirmation hat aber auch noch eine andere Bedeutung: Den jungen Menschen wird Gottes Segen zugesprochen. Für die Familien ist es natürlich auch ein willkommener Anlass für ein großes Fest, bei dem der Konfirmierte ganz im Mittelpunkt steht und reich beschenkt wird.
Die Jugendlichen bereiten sich im ca. einjährigen Konfirmationsunterricht auf die Konfirmation vor. Sie lernen dabei die wesentlichen Inhalte des christlichen Glaubens. Noch wichtiger als etwas über den Glauben zu lernen ist aber, etwas von Gottes Spuren in unsere Welt und in unserem Leben zu erfahren. Die Konfizeit ist eine Zeit, den eigenen Glauben zu entdecken und zu festigen. Und da der Mensch nicht alleine durch die Welt geht, gehört zum Glauben und zur Konfizeit auch noch etwas: Die Erfahrung einer guten Gemeinschaft in der Gruppe, in der jeder respektiert wird und die im Laufe des Jahres immer mehr zusammenwächst.
Häufig gestellte Fragen
In welchem Alter geht mein Kind zum Konfiunterricht?
Alle evangelischen Kinder oder die Kinder evangelischer Eltern, die in einem Schuljahr den 14. Geburtstag feiern, werden von uns angeschrieben und eingeladen. In Ausnahmefällen kann die Teilnahme auch um ein Jahr vorgezogen oder zurückgestellt werden.
Kann man zum Konfiunterricht gehen, wenn man nicht getauft ist?
Auch wenn man nicht getauft ist, kann man zum Konfiunterricht gehen. Da die Konfirmation eine Bestätigung der Taufe ist, erfolgt die Taufe dann im Laufe des Konfijahres. Oft werden die unterschiedlichen Jugendlichen gemeinsam in einem Gottesdienst getauft.
Was bedeutet die Konfirmation für die Paten und Patinnen?
Mit der Konfirmation endet die Taufpatenschaft, da der Konfirmierte nun selbst „Ja“ zu seinem Glauben gesagt hat. Bei der Taufe haben die Paten das stellvertretend für den Täufling getan. Der Konfirmierte kann nach der Konfirmation nun selbst das Patenamt übernehmen.
Wo findet der Konfiunterricht statt?
Der Konfiunterricht findet für die Kinder aus Bleidenstadt, Seitzenhahn, Born und Watzhahn im Ev. Gemeindehaus Bleidenstadt statt.
Wann findet der Konfiunterricht statt?
Der Konfiunterricht findet in der Regel Dienstags in zwei Gruppen zu einer früheren und einer späteren Zeit statt. Auch einige Konfitage und Exkursionen gehören zur Konfizeit. Höhepunkt ist die Konfifahrt, die in der Regel im Herbst stattfindet. Genaue Informationen werden mit der Anmeldung bekanntgegeben.
Wer macht den Konfiunterricht?
Pfarrerin Esther Kutscher-Döring und Pfarrer Christian Albers verantworten den Konfiunterricht in den Kirchengemeinden Bleidenstadt und Born-Watzhahn. Sie werden unterstützt von Gemeindepädagogin Britta Nicolai, Kirchenvorstehen sowie den unverzichtbaren Teamern.
Wie sieht ein Konfijahr aus?
Der traditionelle Beginn ist die Konfiwanderung nach den Osterferien. Der wöchentliche Unterricht beginnt Ende Mai. Im Herbst finden die Konfifahrt und ein Konfipraktikum an den unterschiedlichen Orten der Kirchengemeinde statt. Nach Ostern kommt der Vorstellungsgottesdienst. Die Konfirmation feiern wir an den Sonntagen Rogate und Exaudi, also den beiden Sonntagen vor Pfingsten. Das ist in der Regel im Mai.
Wie kann ich Teamer werden?
Wer nach der Konfizeit noch Lust hat, am Ball zu bleiben, nimmt an der Teamerschulung des Ev. Dekanats Rheingau – Taunus teil und beteiligt sich regelmäßig (mindestens zwei mal im Monat) an der Konfiarbeit in der Gemeinde. Auch eine Mitwirkung in der Kinderkirche oder beim Kindergottesdienst in Bleidenstadt oder Born ist möglich.